Diese Rohstoffe eignen sich als Sachwerte

Erste Schritte

Technologiemetalle wie Indium können als alternative Anlageformen dienen

Quelle: Kai Wipperfürth / TRADIUM GmbH

Eine Geldanlage in Sachwerte muss sich keineswegs klassisch auf Immobilien oder Kunstwerke beschränken. Auch metallische Rohstoffe können als handfeste Werte interessant sein.

Zum Schutz vor Inflation oder zur Streuung des Portfolios besteht die Möglichkeit, Rohstoffe physisch zu erwerben. Zur Auswahl stehen Energieträger, Edel- und Industriemetalle und Agrarprodukte. Die Entscheidung sollte gut überlegt sein, denn einige Rohstoffe sind als Sachwerte weniger praktikabel als andere.

Vielfältige Rohstoffauswahl mit einigen Tücken

Von Agrarerzeugnissen über fossile Energieträger bis hin zu Metallen gibt es eine große Bandbreite an Rohstoffen. Doch nicht jeder davon eignet sich als physische Anlageform. Produkte aus der Landwirtschaft wie Kaffee, Kakao und Weizen lassen sich in den Mengen, wie sie später für Industrieabnehmer benötigt werden, nicht auf praktikable Weise kaufen und verkaufen. Auch die kurze Haltbarkeit der Agrarrohstoffe spricht gegen ein Direktinvestment. Energieträger wie Rohöl oder Kohle stellen Privatanleger ebenfalls vor Herausforderungen. Kaum jemand verfügt über den Zugang zu den Produzenten noch über die notwendigen Lagerhallen oder Tanks für die Aufbewahrung der teils gefährlichen Stoffe. Die Kosten für die Lagerflächen und den Transport können zudem schnell ins Geld gehen.

Strategische Metalle überzeugen als handfeste Werte

Anders sieht die Lage bei Strategischen Metallen aus. Sie lassen sich dank ihrer physikalischen Eigenschaften auf kleinem Raum und nahezu unbegrenzt lagern. Außerdem haben private Käufer seit einigen Jahren über Fachhändler Zugang zu den Industrierohstoffen. Meist schließt das die Möglichkeit einer fachgerechten Lagerung für kleines Geld ein. Zu einem späteren Zeitpunkt können die Metalle an die verarbeitende Industrie weiterverkauft werden. Am stärksten dürfte jedoch das Argument der steigenden Nachfrage von Industrie- und Schwellenländern nach den Metallen wiegen. Strategische Metalle sind in vielen Alltagsanwendungen wie Unterhaltungselektronik, Glasfaserkabeln aber auch in Windrädern und Solaranlagen verarbeitet. Damit sind sie unverzichtbar für die Zukunft unserer Gesellschaft, sowohl in Bezug auf die Erhaltung des Lebensstandards wie auch die Gestaltung eines nachhaltigeren, klimagerechteren Alltags. Die folgenden Zahlen, die das Statista Research Department veröffentlicht hat, verdeutlichen den Rohstoffhunger der Industrie. Sie zeigen die Bedarfsentwicklung am Beispiel der Seltenen Erden, einer Rohstoffgruppe innerhalb der Strategischen Metalle:

  • Windkraftanlagen: Der weltweite Bedarf von 3.167 Tonnen in 2018 wird auf 11.640 Tonnen in 2040 steigen.
  • Permanentmagnete: Von 5.620 Tonnen in 2018 wird die globale Nachfrage auf 20.340 Tonnen zunehmen.
  • E-Motoren für Kfz: Der Bedarf wird explodieren und von 1.930 Tonnen in 2018 auf 38.880 Tonnen wachsen.

Weitere Anwendungsgebiete und Zukunftstechnologien kommen stetig hinzu. In der Kombination mit einer begrenzten Verfügbarkeit der Rohstoffe ergeben sich potenziell gute Renditechancen.

Diese Metalle eignen sich als Wertanlage

Wer als Privatkäufer Geld in Strategischen Metallen anlegen will, kann aus über zwölf Rohstoffen wählen. Über ausgewiesene Fachhändler besteht Zugang zu den bereits erwähnten Seltenen Erden und zu Technologiemetallen.

Technologiemetalle wie Indium können als alternative Anlageformen dienen

Quelle: Kai Wipperfürth / TRADIUM GmbH

Das Seltenerdelement Terbium wird zur Dotierung in Halbleitern verwendet.

Quelle: Kai Wipperfürth / TRADIUM GmbH

Innerhalb der Seltenen Erden sind Dysprosium, Neodym, Praseodym und Terbium besonders interessant. Alle vier Rohmetalle werden zur Herstellung der Dauermagnete benötigt, die wiederum vom Windrad über Elektromotoren bis hin zu Lautsprechern und Smartphones verbaut sind. Terbium wird außerdem bei der Herstellung von Halbleitern verarbeitet.

Bei den Technologiemetallen bieten sich Gallium und Indium an, diese werden von der Industrie zur Herstellung von Photovoltaik-Modulen benötigt. Ein weiteres Technologiemetall ist Germanium, das zusammen mit Indium in Glasfaserkabeln verarbeitet wird.

Dazu kommen als weitere Rohstoffgruppe die Edelmetalle, die für die Industrie von großer Bedeutung sind. So spielt Silber als elektrischer Leiter in E-Autos eine wichtige Rolle. Platin, Palladium und Rhodium sind Bestandteil in Abgas-Katalysatoren. Iridium wird bei der Herstellung von grünem Wasserstoff eine Schlüsselrolle einnehmen und damit auf die Energiewende einzahlen.

Wer einen oder mehrere dieser Industrierohstoffe kaufen und gleichzeitig unnötige Risiken und Verluste vermeiden will, sollte zudem ein paar Tipps beherzigen. Unsere Ratgeber „Strategische Metalle kaufen: Diese sieben Dinge sollte man beachten“ fasst die wichtigsten Punkte zusammen.

Das Seltenerdelement Terbium wird zur Dotierung in Halbleitern verwendet.

Quelle: Kai Wipperfürth / TRADIUM GmbH