UPDATE: In China tritt Exportverbot für Seltenerdtechnologien in Kraft

Mai 2023 | News

Aktualisiert: Dezember 2023

Exportbeschränkungen und politische Konflikte können den Handel mit Waren und Technologien behindern

Quelle: AdobeStock/primopiano

UPDATE:

Wie in der vorletzten Dezemberwoche bekannt wurde, sind weitere Exportverbote Chinas für Seltenerdtechnologien nun beschlossene Sache; die Ausfuhr der Rohstoffe selbst ist davon allerdings nicht betroffen. Bereits im April gab es seitens der Volksrepublik Hinweise auf ein drohendes Verbot, das nun wahr gemacht wurde. Auch wenn derartige Bestimmungen nicht neu sind, wird dadurch der Aufbau eigener Wertschöpfungsketten von Seltenerdmagneten in westlichen Ländern erschwert. Die Bedeutung dieser wird gleichzeitig noch einmal verdeutlicht, wie unter anderem das Branchenportal Rohstoff.net berichtet. Weitere Neuigkeiten in diesem Zusammenhang finden Sie auch künftig bei uns sowie tagesaktuell bei Rohstoff.net. Die neueste Preisentwicklung von Seltenen Erden können Sie zudem jederzeit unseren regelmäßig aktualisierten Preischarts zu einzelnen Seltenerdelementen entnehmen.

Ursprüngliche Meldung vom Mai 2023:

Seltenerdmagnete, wie sie in Windrädern oder E-Autos verbaut sind, stammen fast ausschließlich aus chinesischer Produktion. Das Land der Mitte erwägt laut Medienberichten, die Ausfuhr des technologischen Knowhows für ihre Herstellung zu verbieten. Dies könnte den Handelsstreit mit den USA und anderen westlichen Wirtschaftsmächten weiter anheizen.

Die chinesische Regierung erwägt ein Exportverbot für Seltenerdtechnologien, die für die Produktion von Windturbinen und Elektromotoren eingesetzt werden. Laut einem Bericht von Nikkei Asia will die chinesische Regierung das Knowhow zur Verarbeitung nur noch mit Einschränkungen weitergeben, um den heimischen Markt zu schützen und den technologischen Fortschritt im eigenen Land voranzutreiben. Chinas Eigenbedarf an Seltenerdprodukten für die Bereiche Windkraft und E-Mobilität wächst. So will das Land der Mitte, das schon heute bei den erneuerbaren Energien zur Weltspitze zählt, den Anteil an grün produziertem Strom weiter erhöhen. Auch die boomende E-Auto-Industrie des Landes ist auf Seltenerdmagnete angewiesen.

Reaktion auf westliche Exportkontrollen

Die chinesische Entscheidung kann als Reaktion auf die wachsenden Exportkontrollen von westlichen Ländern für Computerchips und andere Hightech-Produkte gesehen werden. In den vergangenen Monaten haben die USA und andere Länder ihre Exportkontrollen verschärft, um Chinas Zugang zu wichtigen Technologien zu begrenzen. Der Handelsstreit gipfelte bislang im sogenannten Chip-Krieg, der Chinas Import hochentwickelter Mikrochips erschwert. Die chinesische Regierung sieht in diesem Schritt eine Bedrohung für die eigene Wirtschaft und möchte im Gegenzug ihre Abhängigkeit von westlichen Technologien verringern.

Auswirkungen auf die Weltwirtschaft

China ist der größte Produzent von Seltenerdmetallen und kontrolliert ihre Verarbeitung zu über 90 %. Eine Einschränkung des Exports könnte die Preise für die Rohstoffe in die Höhe treiben und die Produktion von Hightech-Geräten weltweit beeinträchtigen. Dieser Trend wird durch einen neuen Bericht der OECD bestätigt, der zeigt, dass immer mehr Länder kritische Rohstoffe wie Seltene Erden unter Exportbeschränkungen stellen. Rund 10 % des weltweiten Werts an Exporten sind laut OECD-Report von mindestens einer Exportbeschränkungsmaßnahme betroffen. Neben China schotten auch Länder wie Indien, Argentinien, Russland, Vietnam und Kasachstan ihre Rohstoffmärkte ab. Diese Entwicklungen könnten den technologischen Fortschritt hemmen und den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft erschweren, heißt es in der Analyse.

Exportbeschränkungen und politische Konflikte können den Handel mit Waren und Technologien behindern

Quelle: AdobeStock/primopiano